Renovierte Sitzbank lädt zur Ruhe ein
Renovierte Sitzbank lädt zur Ruhe vor Ehrenmal im Friedhof Dechbetten ein
Ein Friedhof ist ein Ort der Besinnung, des Gebetes und der Ruhe. Viele Gläubige beten in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, andere Besucher stehen nachdenklich am Grabstein ihrer Verstorbenen oder ruhen sich nach getaner Grabpflege auf der holzbeplankten Sitzbank vor dem Ehrenmal im Friedhof von Dechbetten aus. Von dort hat man einen direkten Blick zum Ehrenmal der Kriegstoten vom ehemaligen Stadtteil Dechbetten. Nicht von ungefähr ist diese Bank mit Rückenlehne dort situiert. So kann der Ruhende nicht nur das Pfeifen der Vögel und das stetige Rauschen der Autobahn vernehmen, sondern auch im Anblick 51 Verstorbene namentlich am Ehrenmal ablesen.
Der Krieger- und Soldatenverein Regensburg-Dechbetten wurde Ende 1923 gegründet; damals waren 14 gefallene Soldaten des 1.Weltkrieges in der Stadtrandgemeinde Dechbetten der Anlass, das Gedenken an die Kriegstoten durch Gründung eines Kriegervereins aufrecht zu halten. Deshalb wurde im Jahre 1927 von der Gemeinde ein Ehrenmal geschaffen, das im südlichen Bereich des Friedhofes von Dechbetten zur Ausstellung kam. Dieses Ehrenmal kann, genauso wenig wie eine Inschrift am Grabstein, als Personenkult gesehen werden.
Mit der Eingemeindung von Dechbetten im Jahre 1937 ging auch dieses Ehrenmal in die Obhut der Stadt Regensburg über. Im Jahre 1964 wurde es von der Stadt Regensburg (Bürgermeister Zitzler, auf Initiative von verst. Ehrenvorstand Sebastian Weigert)) saniert und die namentlich erwähnten 14 Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg mit einer neuen in neutralem Text gehaltenen Platte überdeckt. Denn inzwischen waren Gefallene und verstorbene Privatpersonen des Stadtteiles aus dem 2. Weltkrieg zusätzlich zu beklagen. Diese 37 Personen wollte man nicht namentlich und einzeln am Ehrenmal abbilden – deshalb wählte man eine neue Platte mit einem neutralen Gedenkspruch. Das Ehrenmal wurde 1987 bis 1988 aus Spenden und auf eigene Vereinskosten restauriert (Schriftzugerneuerung und Reinigung des Kubus).
Im Jahre 1999 wurde wiederum durch Spenden und Eigenkosten die Platte aus dem Jahre 1964 an der südlichen Begrenzungsmauer des Friedhofes angebracht, die 14 Kriegstoten aus dem 1. Weltkrieg in neuer Platte im Mittelteil des Ehrenmales sichtbar gemacht (Spende 3.Vorstand Johann Neumeyer sen.) und im Sockelbereich eine neue Platte mit den Toten aus dem zweiten Weltkrieg verewigt. Alle Kosten wurden durch Spenden und durch den Krieger- und Soldatenverein selbst getragen. Außerdem versucht Kamerad Franz Dimmer ständig durch Rasenpflege, Laubbeseitigung und Eibenzuschnitt dem Ehrenmal und der Mariensäule ein gepflegtes Aussehen zu vermitteln. Aus den Schilderungen sollte jedoch klar geworden sein, dass Spender für den Grabschalenbewuchs und der KuSV nach 1964 für das Ehrenmal immer aufgekommen sind.
Deshalb haben auch der 1. Vorstand Markus Dollinger und sein Vater Hand angelegt, um die Sitzbank vor dem Ehrenmal zu renovieren. Wir laden die Friedhofsbesucher ein, auf der Sitzbank Platz zu nehmen und die Ruhe zu genießen.
Norbert Dollinger, 1.Schriftführer des
Krieger- und Soldatenvereins Regensburg-Dechbetten